Radfahrer: 47 km, 2250Hm (3.Etappe Loop)
Zum Frühstück diese herrlichen Pancakes in unserer Kneipe August.
Gleich hinter dem Ort beginnt der erste steile Anstieg. Immer wieder stehen 10% Steigungsschilder, wobei es öfters mehr gewesen sein dürften. Wir werden heute unzählige davon sehen.
Von 800m klettert man 30km eigentlich nur bergauf. Dazwischen immer wieder kleine Gegenanstiege, die es in sich haben.
Aber die Landschaft ist traumhaft. Zuerst gilt es die Scharte Thâm Mã zu bezwingen. Hier ist man auf 1000m.
Die Kinder der H'mong verkaufen hier Blumenkränze. Eine Coke wäre uns lieber gewesen. Damit könnten sie wahrscheinlich sogar gut verdienen. Die Blumen kauft irgendwie keiner. Die Mutter sitzt abseits auf einem Felsen und kassiert, wenn die Kinder etwas verdient haben.
Das Wetter ist perfekt. Schon in der Früh reißt der Himmel auf und dementsprechend brennt die Sonne. Die Berge ringsum sind glücklicherweise so steil, dass sie oft angenehmen Schatten werfen. Außerdem haben wir wieder einen kräftigen Rückenwind.
Die nächsten Serpentinen lassen nicht lange auf sich warten und man ist auf 1400m. Aber immer noch gibt es kein Café. Durch ein Karstplateau geht es weiter immer wieder 200Hm rauf und runter. Das zehrt ganz schön. Als einzig verwertbares bekommen wir dieses Lebensmittelfarbenzeug ohne erkennbaren Geschmack. Mittlerweile esse ich das Zeug aber gerne.
An der Beschriftung merkt man es schon: China ist keine 2km entfernt.
Nach 30 km endlich das erhoffte Café. Es nennt sich Café Outdoor Thãm Mä. Wir sind die einzigen die die Aussicht und den Cafè Sūa genießen. Auf einer Karte ist es auch noch nicht verzeichnet. Ein Indiana-Pilot mit einer Mittelformatkamera hält an, nutzt kurz die Toilette und lang das WLAN. Trinken will er gerade nichts. So sind sie.
Die süßen Hunde kommen zum Spielen. Einige Dutzend haben wir heute schon zerlegt auf Fleischtheken liegen sehen
Noch Mal 60m hoch und dann ist es geschafft. Danach endlich der erhoffte 16km Downhill. Das Licht ist unbeschreiblich.
Die Karstkegel werfen weite Schatten und an den wenigen flachen Stellen zwengen sich Gemüseacker und schöne Dörfer dazwischen.
Mit der untergehenden Sonne kommen wir in Dong Vãn an. Wir haben uns einen schönen Bungalow oberhalb des Ortes gemietet.
Wir laufen in den Ort. Er ähnelt El Chaitèn in Argentinien. Alles voller Backpacker-Hostels, Cafés und Restaurants.
In den kleinen Dörfern auf der Strecke sieht das ganz anders aus. Es gibt nur Basics für die Bewohner. Zubehör für die Landwirtschaft, mehr nicht. Immer wieder werden Kühe an der Straße verkauft. Die H'mong schleppen Säcke mit Kuhmist hoch auf die kargen Äcker damit überhaupt etwas wächst. Zwischen den Karstfelsen mühen sie sich ab, den Boden zu bestellen. Gemüse und Zuckerrohr. Reis wird scheinbar nicht angebaut.
Abends gehen wir in den Ort und probieren wieder eine Kneipe namens Bong , gleichnamig wie in Ha Giang und dort auch Roller-Verleiher. Er gibt die gleiche Karte und wie sich herausstellt gehören beide zusammen. Also wieder lecker Ente in Cocos und Shrimps in Lemonengras. Die haben wir uns verdient. Was für ein Ritt.