Donnerstag, 14. Februar 2019

Rad to Hue

Die Nacht war grausam. Unsere deutsche Nachbarin hatte sich zuerst unseren Balkon unter den Nagel gerissen und wurde  von der Wirtin hinauskomplementiert. Nachts entwickelte sie ungeahnte Aktivitäten und fing um 01:30Uhr in voller Lautstärke an zu Skypen. Eine Stunde lang durften wir an ihrem Aussteigerdasein teilhaben.

Dann begann ein sägendes Geräusch in unserem Bett. Ein Holzbock fräste sich offensichtlich durch unseren Lattenrost. Eine kräftige Dosis DEET, bewährt aus Laos gegen Ameisen, sorgte bis zum Morgen für Ruhe.

Im Dorf machten wir uns auf die Suche nach Frühstück. Wir bekamen den ersten original vietnamesischen Café aus der Tropfkanne. Ganz schön stark.
Wenn der Kaffee durchgelaufen ist, wird der Sieb in den Deckel gestellt 

An der Hauptstraße gab's unreife, scharfe Mango. Gehört so und ist zum Frühstück ganz schön heftig. Das war's dann auch für den ganzen Tag. Wir haben es an einigen Töpfen versucht, einiges war sogar uns zu heftig. Auf einer Theke lag sogar ein zerhakter Hund.


Die Strecke entlang der Küste bis Hue besteht aus tausenden überdimensionierter Gräbern für die Ahnen. Dieser Friedhof bedeckt die gesamte Halbinsel und ist knappe 40km lang.
Dazwischen Dörfer, direkt neben den Gräbern. Dort wird alle 500m geheiratet, bei Technomusik oder irre lautem Karaoke. Heiraten und sterben muss man scheinbar auf Bãi biển Thuận Hải.

Da immer Mal ein milder Verwesungsgeruch in die Nase geht ein seltsamer Ort hier zu wohnen und vor allem zu Heiraten.

In einem scheinbar modernen Café bestellen wir einen iced Coffee. Wir bekommen scheinbar die neueste Interpretation eines Latte Macciato. Ein Glas Eiswürfel, Speisegelatine in Gummibärchenform mit Kaffee darüber. Unser Mittagessen.  
An einer kleinen Tanke noch ein Coke und die 80km bis Hue sind geschafft. Mehr gab's hier nicht.



Hue, zumindest das Touristenviertel , ist wieder volles Kontrastprogramm. Vom Nichts in den Überfluss. 


Hier wird auf drei Etagen gespeist. 

Morgen Nachmittag haben wir den Bus um 17:00 Uhr bis Ninh Binh gebucht. Ankunft um 5:30Uhr. Der Zug nimmt leider keine Räder mit. Der Bus holt uns für 25€ sogar am Hotel ab. 

Mittwoch, 13. Februar 2019

Mit dem Roller bis Hue

Nach dem gemeinsamen Frühstück starten die Radfahrer vor uns gehn Wolkenpass.



Mit Motorkraft geht es easy über den Berg. Unten angekommen finden wir die Stelle, von der man diesen Ausblick hat.


Den Strand wollten sich Irmi und ich genau ansehen. Lang Co heißt der. Die hohen Wellen sind nix für Nixen und so geben wir uns mit nem leckeren Essen auf Stelzenhütten zufrieden .


Shrimps pur und mal mit Nudeln 



Wir fahren gestärkt weiter und schauen vor Hue nochmal an den Sandstrand. Hier treffen wir auf vier junge Leute, die uns sofort Bier und Muscheln anbieten. Ein paar Meter am Strand tun gut. 


Dann sind wir in der Königsstadt Hue.
Abends gehn wir in die Altstadt. 
Ganz schön was los. 


Denen gehört wohl die Rollerarmada 
Bierkisten als Tisch - perfekt


Nächtlicher Charme von Hue

Drachenboote am Parfum-Fluss





Wolkenpass ohne Wolken

Morgens erst Mal wieder 40km zurück durch DaNang. Auf der 10spurigen Hauptstraße gibt es jeweils zwei abgetrennte Spuren für den lokalen Verkehr. Weniger hektisch, aufpassen muss man trotzdem. Unterwegs gibt es die beliebten Staubmasken für Rollerfahrer zu kaufen. Kurioserweise tragen auch manche Autofahrer im Auto eine Maske. Dabei ist die Luft absolut okay.



 Ab und zu gibt es ein paar schöne Blicke auf die Bucht.




Das Wetter am Wolkenpass (496m) mit 8000mm Niederschlag im Jahr meint es gut mit uns.
Die Steigung ist moderat, der Verkehr hält sich in Grenzen. Schlimm sind nur die Rennen der Reisebusse, die hupend versuchen auf dieser Serpentinenstrecke zu überholen, egal ob Gegenverkehr kommt.
Die Sonne ist unbarmherzig und man muss sich erst wieder daran gewöhnen. Schatten gibt es kaum.

Der Pass selbst ist eine ziemlich vermüllte Ansammlung von Imbissbuden an der die Fahrgäste aus ihrem Schlaf gerissen werden um Strohhüte zu kaufen. Viele lassen sich als Sozius auf einem Motorrad hier hoch chauffieren. Die Enttäuschung dürfte groß sein, denn es gibt keine wirkliche Aussicht hier oben.
Wir essen die leckeren, selbstgemachten Fladen mit Sesam und Erdnüssen.
Die Abfahrt ist auch wieder schön flowig mit etlichen schönen Wasserfällen in den Kurven.

Unterwegs gibt es ein paar Schreine für ein kurzes Stoßgebet , vielleicht an den Gott des Verkehres. Die Ziegen fressen genüsslich die guten Gaben, inclusive der Plastikpackungen. 

Tolle Sicht auf die Lang Co Bucht.

Dort könnte man toll Fisch essen. Etliche mondäne Restaurants laden dazu ein.


Wir fahren noch ein Stück und machen die 80km voll an einem kleinen Guesthouse Thai Ahn am Strand mit Meerblick in Chan Durong. Am Strand gibt es ein paar kleine Basthütten an denen man super lecker frisches Seafood bekommt. Wir essen je einen Teller Muscheln , Garnelen und Squids, die man wieder lebend aus einer Schüssel aussucht .  Für Beilagen fehlte uns der Wortschatz. ;-). Da waren wir satt 
Die besten Muscheln bis jetzt. Mit Nüssen und Knoblauch, perfekt!

Ein toller Abend. Und erwähnenswert, der Strand ist hier auch sauber!




Dienstag, 12. Februar 2019

Die Tempelruinen von My Son

Gestern ging es, getrennt von den Radlern,  mit dem 150cc Honda Runner von Hoi An in die alte Ruinenstadt der Cham. Das sind gut 40km neue Erfahrungen - scheinbar ohne Verkehrsregeln. Am besten mit Skifahren vergleichbar.
Im Nationalpark (NP) ist wenig los. Mit dem E-Bus wird man zu den moosbewachsenen, backsteinroten Tempeltürmen der Cham gebracht.
Bei gutem Licht gelingen tolle Bilder.





Danach geht es schnell noch an den Sandstrand von Hoi An. Hier werden wir im Schatten der Palmen mit Bier, Suppe und Nudelgericht umsorgt. Toll!




Abends stellen wir fest, dass Hoi An wohl jeden Tag das gleiche Spektakel für die Massen an Touristen zelebriert.


Ein Rad im Reisfeld

Kleine Tour durchs Hinterland von Hoi An. Autos sieht man sogut wie keine, einige Brücken sind  wegen eingebrochenen Pfeilern gesperrt, so dass gar keine fahren könnten.

Es geht über viele grüne Reisfelder. In Thailand war letztes Jahr zu dieser Jahreszeit alles braun, hier wunderbar saftig grün.

Fahrräder sind so gut wie keine mehr unterwegs. Sie werden hier scheinbar achtlos, wie ein Relikt,
 entsorgt:

Selbst die Kühe werden mit dem Roller getrieben:




Und sollte Mal der Sprit ausgehen: Nachschub gibt es "to go" auch Mal in die Plastiktüte.



Hin und wieder gibt es Mal kleine Tempel, wo man wahrscheinlich für unfallfreie Fährt betet.


Wir genießen die kleinen Sträßchen zwischen den Shrimpszuchten, es könnten auch Pangasiuszuchten gewesen sein. Man sieht es nicht.



Am Strand An Bang genießen wir noch frisch gepressten Saft und natürlich eine frische Kokosnuss. Für das Fahrrad zahlt man 10.000 Dong Parkgebühr 0,38€ und bekommt eine Nr. mit Wachsmalkreide auf den Sattel. Dazu ein Ticket mit der Nummer für die Abholung. Diese Ordnungsliebe wäre Mal im Straßenverkehr angebracht ;-)

Das Bild trügt etwas. Der Sand ist übersät mit Plastikmüll. Erfreulicherweise gibt es aber scheinbar selbst in den Dörfern eine Müllabfuhr.

Nach 40km sind wir wieder zurück in Hoi An wo es heute erstaunlich ruhig zugeht. Man kann heute sogar die leere Uferpromenade  fotografieren. Gestern waren die Häuser vor lauter Menschen nicht zu sehen.


Montag, 11. Februar 2019

Hoi An

Morgens ging es erst Mal zur Post um unsere Radtaschen weiter nach Hanoi zum Endpunkt zu schicken. Wir wurden zu DHL, 33 Do Nguyen, geschickt. Dort gab es nur internationale Transporte. Also zur VN-Post. Mit ordentlich Klebeband wurden die Taschen unverpackt nach Hanoi verschickt. 10€

Ein deutsches Pärchen verzweifelte schier beim Versuch einen passenden Karton zu finden. Sie waren glücklich und erleichtert von uns die Adresse von DHL zu bekommen.




Danach ging es die ersten 30km entlang der Küste bis Hoi An.



Unterwegs sprach uns eine Lady auf ihrem Roller an und  wollte uns zu sich einladen. Sie wohnt bei den Marmorbergen, auch ein Sightseeing-Hotspot. Dort war es uns aber doch zu voll. Unterwegs gibt es endlos viele Werkstätten. Man hätte jede Marmorfigur kaufen können. Buddha, Jesus, Maria, Vishnu, Konfuzius, tonnenschwere Statuen.



Auf der Suche nach unserem Homestay verfuhren wir uns ein paar Mal über Brücken auf die falsche Inseln.



An den chaotischen Verkehr gewöhnt man sich schnell. Die wichtigste Einrichtung am Fahrzeug ist die Hupe. Blinker und Rückspiegel werden nicht genutzt. Selbst im Kreisverkehr ist man nicht vor Gegenverkehr sicher. Transportiert wird auch alles:



Abends dann in Hoi An Eintauchen in den tollen Nachtmarkt. Wegen des letzten Ferientages um Neujahr sind Millionen
unterwegs . Die Atmosphäre ist trotzdem toll.






Zum Schluss landen wir bei Live-Musik und genießen den lauschigen Abend.




 Frösche essen wir ausnahmsweise keine, obwohl sie überall angeboten werden. ;-)