Mittwoch, 20. Februar 2019

Im Nationalpark Cuc Phuong

Blog-Nachtrag für den 19.02.19



Weil den Tag über Nebel und bedeckter Himmel vorhergesagt war, ändern wir unsere Planung, buchen unser Zimmer einen Tag länger und fahren in den etwa 40 km entfernten NP.
Dort, so der Reiseführer, sollte es noch den richtigen Dschungel geben. Mit Tigern, Bären und Kobras. Aber tief im Wald, dort wo sie der hungrige Vietnamese nicht findet...

Wir staunen nicht schlecht als wir nach dem Parkeingang noch 20 km in den Wald fahren müssen, bis wir am Ausgangspunkt der kleinen Wanderung sind.


Nach einem zweifelhaften Snack im Dschungel-Restaurant machen wir uns auf den, schön angelegten, Weg. Die 6 km wollten wir in 1 1/2 Stunden schaffen.
Das war ein Irrtum, denn es ging oft über hunderte Stufen auf und ab. Zudem gab es noch die vier höchsten, den dicksten und den ältesten Baum im Park anzulaufen. Dazwischen noch der Aufstieg zu einer Höhle.

Letztlich haben wir 3 Stunden gebraucht und waren froh, als wir wieder auf unserem Roller saßen. War für Irmi ein gutes Physio- und Ergo-Training.



In Tam Coc musste nach dem Tschakatschaka-Essen im NP was andres her. Es gab Pizza ...

Abends schmieren wir uns Tigerbalsam auf die Waden. Vorsichtshalber, falls es Muskelkater werden sollte.

Straße der Hornochsen und Hupen



Blog-Nachtrag für den 18.02.19 der motorisierten Bikercrew

Ein Vorteil vom Bungalow am Strand  ist, dass man aus dem Bett in die Wellen springen kann und so nutzten wir die Gelegenheit an diesem sonnigen Morgen für ein kurzes Bad im Meer vor dem Frühstück.


Um unsere fleißigen Radler irgendwann wieder einzuholen mussten wir heute mal einige Stunden mit unsrer Honda auf dem HCMD  viele Kilometer gen Norden schrubben und weniger Pausen machen.

Unser Ziel war das 250 km entfernte Tam Coc,  Nahe Ninh Binh, in der trockenen Halongbucht.

 Weil der vorgeschriebene Ölwechsel beim Roller anstand,  war der Stopp beim Honda-Händler in Vinh Pflicht.
Der junge Mechaniker übernahm sofort und hatte in 15 Minuten den kleinen KD erledigt. Kosten: 4,70 €!

Mit nachgezogener und geölter Kette ging es wieder auf die Rennbahn zurück.
Der Verkehr wurde mehr und die Lkw- und Busfahrer aggressiver. Mit Kompressorhupen knattern sie sich die Bahn frei, mit ohrenbetäubenden Träääähh und Tätätätätä. Voll irre!
Wenn man als alter Hase auf dem Bike beherzt mitschwimmt, geht's prima. Es ist absolut nix für Ängstliche, Ungeübte und Anfänger!

Für einen Tropf-Kaffee, mehr hat der Wirt nicht verstanden und wir nicht vermitteln können, hatten wir nochmal unsere Aufholjagd unterbrochen. In dem "schwarzen Gerät" blieb der Löffel stecken. Zu spät merkten wir, dass unten in der Tasse etwa 2 cm dick die Hardcore-Konsensmilch stand.

Gegen 17 Uhr und nach rund 8 Stunden Getucker mit maximal 60 kmh, der Schnitt ist deutlich weniger, holt uns der Hunger ein und wir beschließen,  schnell noch was zu essen. Ein Stück vor unserem Ziel irren wir also durch Thanh Hoa, wo wir an einem großen Gebäude, was sich später als Rathaus und deshalb bewacht herausstellte, eine Gartenwirtschaft fanden, die uns zusagte und wo wir von weitem bereits von den  Angestellten herangewunken wurden.
Wir setzten uns und waren sofort von 6 Bedienungen und dem Wachmann vom Rathaus umringt. Wir orderten Bier, gebratenen Reis und Frühlingsrollen.
Weil es dabei leichte Verständigungsprobleme gab, wurde auch noch der Chef herzitiert. Unsere Frühlingsrollen wurden schnell noch mit dem Roller angeliefert.

In Vietnam dämmert es irgendwie schneller  und Irmi war froh als wir die irre Autobahn verlassen hatten.
In Tam Coc suchten wir noch eine ganze Weile, bis wir unser Homestay hatten. Mit Hilfe der GPS-Daten von Mac hatten wir es gefunden.

Das war mal ein Tag.

Mai Châu

Die Strecke ging morgens hoch bis auf 677m. Das sind gerade 300Höhenmeter. Bei 90%Luftfeutigkeit aber schweißtreibend.
Dann ein toller Downhill durch völlig unberührte Wälder. Ab und zu ein kleiner Weiler.


Die Dörfer sind sehr aufgeräumt und der übliche Plastikmüll wird hier -straßenbildschonend-  verbrannt.


Man kommt nicht nur tiefer, es wird auch immer wärmer. 
Selbst die Büffel suchen Abkühlung im Straßengraben. 
Die meisten  Hunde liegen faul in der Morgensonne  nur die beiden hier üben schonmal kräftig das Wachhundedasein.

Wir brauchen ständig neue Wasserflaschen, die Bestellung ist einfach. Die eigene Flasche hochhalten, aus dem Dunkeln kommt jemand und bringt Nachschub.

Apropos Nachschub!

Lieferheld:


Gekühlt sieht anders aus. Es hat übrigens 33 Grad.
An der Auffahrt zur Hauptstraße gibt es nicht viel außer gekühltes Wasser. Ein Stückchen weiter ein winziges Café, das geschlossen zu haben scheint. Es öffnet als wir eintreten. Während wir den Café on the rocks genießen sitzt unsere Bedienung in der Ecke und schnitzt Esstäbchen. Sehr mühsam. Ein bisschen weiter ist eine Essstäbchenfabrik und sie sitzen zu fünft nebeneinander. Der riesige Bambus dazu stammt aus den Wäldern ringsum.


In Chau Mâi nehmen wir uns die Hütte auf dem Bild hier. Erst Mal Abkühlung im Pool. Laut einem Vietnamesen sind solche heißen Tage hier nicht die Regel. Gut, das es heute nur 46km waren und wir mittags schon am Ziel waren.


Wir essen heute wieder bei den Gastwirten nachdem das gestern schon so lecker war. Vom vietnamesischen Nachbartisch kamen schon die ersten Aufforderungen Reissschnaps mit zu trinken ("happy Water") mir schwant übles.





Dienstag, 19. Februar 2019

Pù Luông Nature Reserve

Heute Morgen hatte der Frühstücksgott ein Einsehen mit uns, wir mussten nicht lange suchen und fanden diese üppige Auslage an Gebäck.
Jetzt nur noch einen Kaffee dazu. Auch das war schnell gefunden. 
Es war sogar schön angelegt und wieder gab es den Café on the rocks. Gestern also kein Zufall. Mittlerweile wissen wir es ist am besten gar nichts außer einfach Cha Fe zu bestellen. Passt immer.


Weiter auf schöner Strecke aber vielen Lkw auf dem HCMH bis Cam Thuy. Von dort auf die kleinere 216 durch tolle Karstlandschaft. Leider sind unvorstellbar viele Roller, wohin auch immer, unterwegs. Die Lkw-Fahrer versuchen sie mit Huporgien von der Straße zu beamen, was natürlich nicht klappt. 

Hier fährt ein Laster die frisch gelieferten Getränkedosen zur Weiterverarbeitung platt. Vor und zurück, vor und zurück.

Es geht ins Flusstal des Nam Man Rivers.

Langsam wird es ruhiger. Die vielen Roller kamen wohl von einer Veranstaltung. 



Hier probiert ein Junge meine Kamera aus, fotografiert seine Kumpels und wir uns gegenseitig.

Macht er ganz gut durch den Sucher, da das Kameradisplay aus war.

Irgendwann ist unsere Straße dann nur noch einspurig und verläuft traumhaft entlang der Reisterrassen. 


Die Strecke ist bei über 30 Grad sehr anstrengend, da sie ständig auf und ab geht, aber ein absolutes Highlight.




Zum Schluss gönnen wir uns zum Ausgleich für die letzte Bleibe ein tolles Bastbusbungalow mit Blick auf die Berge und Reisfelder.


Der Wirt fragte ob wir was zu Essen wollen. Wir bekamen den ganzen Tisch vollgestellt. Das bisher beste Essen. Dazu gab es selbstgemachten Reisschnaps mit dem er alle seine 10 Gäste abfüllte. 

Zurück im Zimmer hatten wir Besuch von Thekla. Der Nachteil einer Bambushütte. Aber das Froschkonzert in dieser Nacht war es wert hier zu übernachten.




Montag, 18. Februar 2019

Cuc Phuong


Morgens Verabschiedung von unserer Wirtin. Sie gibt uns noch extra Wasser mit für die Reise.
Die Strecke Richtung Cuc Phuong ist sehr schön, unterwegs immer wieder Reisfelder, Felsen, Dörfer im Wechsel. 

Hier mit einem Kescher "Elektrogefischen" betrieben, im Boot steht eine Autobatterie. Bei uns verboten.

Alle winken und grüßen.


In einem kleinen Cafè namens Candy bestellen wir Eiskaffee und erhalten Kaffee on the rocks.

Auf der Suche nach einem Mittagessen sehen wir all die Wörter die wir in den letzten zwei Tagen gelernt haben. Nur welches hat was bedeutet? Ein Bild würde helfen. Dieses hier allerdings würde die meisten Hungrigen bei uns eher abschrecken. 
Es geht weiter in den Bezirk Bao Ninh und es fällt sofort auf, wie sauber es hier ist .Die Dörfer sind wie geleckt. Scheinbar eine gut funktionierende Müllabfuhr. Jeder stellt brav seine Tüte raus. 


Wir passieren eine Bäckerei und was auf den ersten Blick wie getrockneter Kuddel aussieht, ist eine Art Rotibrot. Hier wächst Mais und so ist das Brot  aus Mais und Sesam.
Weiter geht's an einer Schule vorbei wo gefühlt 1000 Schulkinder in Uniform auf Elektrofahrrädern gerade Schluss haben. 
Geräuschlos, teils sogar mit Gasdruckstoßdämpfer, ziehen sie an uns vorbei.

Einige begleiten uns ein Stück und probieren ihr Englisch an uns aus. 
Nächster Stopp ein Café mit Bibliothek. Wir bestellen das einzig erhältliche Getränk: Kaffee. Es dauert eine Weile bis der kommt und der Wirt zeigt uns gleich, woran das liegt. Der Kaffee wurde erst gewogen, dann gemahlen und dann musste das Ganze durch einen Glaskolben. Erhitzt von einem kleinen Petroleumkocher. Ein absoluter Wahnsinnskaffee! Der Batista erklärt woran es liegt: die Röstung. Das macht er selber. Er zeigt uns den Rohkaffee und seine Röstung: Mocca! 



Zum Abschied gibt er uns ein Tütchen Bohnen für Zuhause mit. 

Wir werden Zeugen eines seltenen Verkehrsschauspieles: ein Fahrradfahrer fährt in einen stehenden Rollerfahrer hinten. Kein Handy am Steuer! Auch nicht am Rad.

Weiter Richtung Nationalpark Cúc Phương.


 Hier soll es ein Homestay geben. Stimmt, ein gefliester Schlafsaal unterm Dach ohne alles! (Dorm) keine Matratze. Also weiter. In 5km- Schritten tasten wir uns vorwärts. Mal gibt's ein Bett aber weit und breit nichts zu Essen, Mal Matratze am Boden aber kein Bad. Bei Km100 auf dem HoChiMinh-Pfad hatte ich bei der Zimmerinspektion mein Navi liegen lassen. Wir fanden schließlich ein kleines Hotel mit einem very basic Zimmer aber immerhin Kneipe in der Nähe. 
Vor Sonnenuntergang also noch Mal schnell 10km drauf gesattelt und die 100km vollgemacht.
Hungrig gehen wir in die Kneipe und bestellen Reis mit Huhn und Wasserspinat. Es wurde dann Hühnerklein! Heftig, aber geschmacklich sehr gut 
Im Zimmer kommt erstmals unser Notfallset aus Luftmatratze und Seidenschlafsack zum Einsatz. Die Matratze ist so hart, man könnte sie als Schneidbrettchen nutzen.




Sonntag, 17. Februar 2019

Thung Nham Bird Park

Auch bei uns ist es regnerisch. Irgendwann entschließen wir uns doch heute noch eine Runde durch das Hinterland von Tam Coc zu fahren. Tolle Landschaft, trotz Regen.
Wir bieten in das Vogelschutzgebiet Thing Nham ab. Eingerichtet wie eine Mischung aus japanischem Garten und Vergnügungspark, trotzdem toll hier tausende von Störchen und Reihern brütend in den Bäumen zu sehen.

Die Strecke selbst ist auch empfehlenswert. 
Tolle Karstformationen überall. Es gibt mehrere Stellen an denen man auch Boot fahren könnte und etliche, beleuchtete Höhlen zum Besichtigen. Der Weg im Park ist sehr schön angelegt. Mit "Vogelschutz" hat das natürlich nichts zu tun. Eher Vogelnutzgebiet mit einigen Restaurants und Resorts darin.

Wortspiel: Hier ein Vorher-nachher-Bild : 
 
Alle meine Entlein...


Abends zurück in Tam Coc liegen alle Boote friedlich im kleinen Hafen bevor morgen wieder Tausende damit auf dem Fluss unterwegs sind und millionen von Selfies machen.