Mittwoch, 20. Februar 2019

Mai Châu

Die Strecke ging morgens hoch bis auf 677m. Das sind gerade 300Höhenmeter. Bei 90%Luftfeutigkeit aber schweißtreibend.
Dann ein toller Downhill durch völlig unberührte Wälder. Ab und zu ein kleiner Weiler.


Die Dörfer sind sehr aufgeräumt und der übliche Plastikmüll wird hier -straßenbildschonend-  verbrannt.


Man kommt nicht nur tiefer, es wird auch immer wärmer. 
Selbst die Büffel suchen Abkühlung im Straßengraben. 
Die meisten  Hunde liegen faul in der Morgensonne  nur die beiden hier üben schonmal kräftig das Wachhundedasein.

Wir brauchen ständig neue Wasserflaschen, die Bestellung ist einfach. Die eigene Flasche hochhalten, aus dem Dunkeln kommt jemand und bringt Nachschub.

Apropos Nachschub!

Lieferheld:


Gekühlt sieht anders aus. Es hat übrigens 33 Grad.
An der Auffahrt zur Hauptstraße gibt es nicht viel außer gekühltes Wasser. Ein Stückchen weiter ein winziges Café, das geschlossen zu haben scheint. Es öffnet als wir eintreten. Während wir den Café on the rocks genießen sitzt unsere Bedienung in der Ecke und schnitzt Esstäbchen. Sehr mühsam. Ein bisschen weiter ist eine Essstäbchenfabrik und sie sitzen zu fünft nebeneinander. Der riesige Bambus dazu stammt aus den Wäldern ringsum.


In Chau Mâi nehmen wir uns die Hütte auf dem Bild hier. Erst Mal Abkühlung im Pool. Laut einem Vietnamesen sind solche heißen Tage hier nicht die Regel. Gut, das es heute nur 46km waren und wir mittags schon am Ziel waren.


Wir essen heute wieder bei den Gastwirten nachdem das gestern schon so lecker war. Vom vietnamesischen Nachbartisch kamen schon die ersten Aufforderungen Reissschnaps mit zu trinken ("happy Water") mir schwant übles.





Dienstag, 19. Februar 2019

Pù Luông Nature Reserve

Heute Morgen hatte der Frühstücksgott ein Einsehen mit uns, wir mussten nicht lange suchen und fanden diese üppige Auslage an Gebäck.
Jetzt nur noch einen Kaffee dazu. Auch das war schnell gefunden. 
Es war sogar schön angelegt und wieder gab es den Café on the rocks. Gestern also kein Zufall. Mittlerweile wissen wir es ist am besten gar nichts außer einfach Cha Fe zu bestellen. Passt immer.


Weiter auf schöner Strecke aber vielen Lkw auf dem HCMH bis Cam Thuy. Von dort auf die kleinere 216 durch tolle Karstlandschaft. Leider sind unvorstellbar viele Roller, wohin auch immer, unterwegs. Die Lkw-Fahrer versuchen sie mit Huporgien von der Straße zu beamen, was natürlich nicht klappt. 

Hier fährt ein Laster die frisch gelieferten Getränkedosen zur Weiterverarbeitung platt. Vor und zurück, vor und zurück.

Es geht ins Flusstal des Nam Man Rivers.

Langsam wird es ruhiger. Die vielen Roller kamen wohl von einer Veranstaltung. 



Hier probiert ein Junge meine Kamera aus, fotografiert seine Kumpels und wir uns gegenseitig.

Macht er ganz gut durch den Sucher, da das Kameradisplay aus war.

Irgendwann ist unsere Straße dann nur noch einspurig und verläuft traumhaft entlang der Reisterrassen. 


Die Strecke ist bei über 30 Grad sehr anstrengend, da sie ständig auf und ab geht, aber ein absolutes Highlight.




Zum Schluss gönnen wir uns zum Ausgleich für die letzte Bleibe ein tolles Bastbusbungalow mit Blick auf die Berge und Reisfelder.


Der Wirt fragte ob wir was zu Essen wollen. Wir bekamen den ganzen Tisch vollgestellt. Das bisher beste Essen. Dazu gab es selbstgemachten Reisschnaps mit dem er alle seine 10 Gäste abfüllte. 

Zurück im Zimmer hatten wir Besuch von Thekla. Der Nachteil einer Bambushütte. Aber das Froschkonzert in dieser Nacht war es wert hier zu übernachten.




Montag, 18. Februar 2019

Cuc Phuong


Morgens Verabschiedung von unserer Wirtin. Sie gibt uns noch extra Wasser mit für die Reise.
Die Strecke Richtung Cuc Phuong ist sehr schön, unterwegs immer wieder Reisfelder, Felsen, Dörfer im Wechsel. 

Hier mit einem Kescher "Elektrogefischen" betrieben, im Boot steht eine Autobatterie. Bei uns verboten.

Alle winken und grüßen.


In einem kleinen Cafè namens Candy bestellen wir Eiskaffee und erhalten Kaffee on the rocks.

Auf der Suche nach einem Mittagessen sehen wir all die Wörter die wir in den letzten zwei Tagen gelernt haben. Nur welches hat was bedeutet? Ein Bild würde helfen. Dieses hier allerdings würde die meisten Hungrigen bei uns eher abschrecken. 
Es geht weiter in den Bezirk Bao Ninh und es fällt sofort auf, wie sauber es hier ist .Die Dörfer sind wie geleckt. Scheinbar eine gut funktionierende Müllabfuhr. Jeder stellt brav seine Tüte raus. 


Wir passieren eine Bäckerei und was auf den ersten Blick wie getrockneter Kuddel aussieht, ist eine Art Rotibrot. Hier wächst Mais und so ist das Brot  aus Mais und Sesam.
Weiter geht's an einer Schule vorbei wo gefühlt 1000 Schulkinder in Uniform auf Elektrofahrrädern gerade Schluss haben. 
Geräuschlos, teils sogar mit Gasdruckstoßdämpfer, ziehen sie an uns vorbei.

Einige begleiten uns ein Stück und probieren ihr Englisch an uns aus. 
Nächster Stopp ein Café mit Bibliothek. Wir bestellen das einzig erhältliche Getränk: Kaffee. Es dauert eine Weile bis der kommt und der Wirt zeigt uns gleich, woran das liegt. Der Kaffee wurde erst gewogen, dann gemahlen und dann musste das Ganze durch einen Glaskolben. Erhitzt von einem kleinen Petroleumkocher. Ein absoluter Wahnsinnskaffee! Der Batista erklärt woran es liegt: die Röstung. Das macht er selber. Er zeigt uns den Rohkaffee und seine Röstung: Mocca! 



Zum Abschied gibt er uns ein Tütchen Bohnen für Zuhause mit. 

Wir werden Zeugen eines seltenen Verkehrsschauspieles: ein Fahrradfahrer fährt in einen stehenden Rollerfahrer hinten. Kein Handy am Steuer! Auch nicht am Rad.

Weiter Richtung Nationalpark Cúc Phương.


 Hier soll es ein Homestay geben. Stimmt, ein gefliester Schlafsaal unterm Dach ohne alles! (Dorm) keine Matratze. Also weiter. In 5km- Schritten tasten wir uns vorwärts. Mal gibt's ein Bett aber weit und breit nichts zu Essen, Mal Matratze am Boden aber kein Bad. Bei Km100 auf dem HoChiMinh-Pfad hatte ich bei der Zimmerinspektion mein Navi liegen lassen. Wir fanden schließlich ein kleines Hotel mit einem very basic Zimmer aber immerhin Kneipe in der Nähe. 
Vor Sonnenuntergang also noch Mal schnell 10km drauf gesattelt und die 100km vollgemacht.
Hungrig gehen wir in die Kneipe und bestellen Reis mit Huhn und Wasserspinat. Es wurde dann Hühnerklein! Heftig, aber geschmacklich sehr gut 
Im Zimmer kommt erstmals unser Notfallset aus Luftmatratze und Seidenschlafsack zum Einsatz. Die Matratze ist so hart, man könnte sie als Schneidbrettchen nutzen.




Sonntag, 17. Februar 2019

Thung Nham Bird Park

Auch bei uns ist es regnerisch. Irgendwann entschließen wir uns doch heute noch eine Runde durch das Hinterland von Tam Coc zu fahren. Tolle Landschaft, trotz Regen.
Wir bieten in das Vogelschutzgebiet Thing Nham ab. Eingerichtet wie eine Mischung aus japanischem Garten und Vergnügungspark, trotzdem toll hier tausende von Störchen und Reihern brütend in den Bäumen zu sehen.

Die Strecke selbst ist auch empfehlenswert. 
Tolle Karstformationen überall. Es gibt mehrere Stellen an denen man auch Boot fahren könnte und etliche, beleuchtete Höhlen zum Besichtigen. Der Weg im Park ist sehr schön angelegt. Mit "Vogelschutz" hat das natürlich nichts zu tun. Eher Vogelnutzgebiet mit einigen Restaurants und Resorts darin.

Wortspiel: Hier ein Vorher-nachher-Bild : 
 
Alle meine Entlein...


Abends zurück in Tam Coc liegen alle Boote friedlich im kleinen Hafen bevor morgen wieder Tausende damit auf dem Fluss unterwegs sind und millionen von Selfies machen.


Auf dem Ho Chi Minh Pfad nach Ha Tinh

Wieder ein schöner Morgennebel über den Reisfeldern. Dazwischen ragen die Grabsteine aus dem Grün.


Wir nehmen den HCM-Pfad für die nächsten 150 km. Eine landschaftlich reizvolle Strecke mit leichten Kurven und Steigungen.



Nach 30 km geht endlich die unebene Betonpiste in ruhigen Asphalt über.
Es gibt sehr wenig Verkehr. Als es zu regnen beginnt, stellen wir uns unter, nehmen einen Kaffee und lauschen dem Hämmern auf dem Blechdach.

Der Spuk dauert nicht lange und wir können weiter.
Die Berge sind soweit das Auge reicht, mit Nutzholz bepflanzt, denn vom Dschungel kann hier wohl keiner leben.
Als eine schöne Kirche auftaucht, fahren wir zu ihr hin. Der Priester lädt uns gleich zum Essen bei sich ein. Es gibt vorneweg nen Schnaps aus Australien. Auch für ihn...
Er konnte etwas Englisch - wir auch.

Als wir fast an der Küste sind, regnet es erneut. Leicht nass erreichen wir das Hotel am Strand.

Eine Horde vietnamesische Kinder und deren Eltern belagern uns sofort. Hier sind wir als Fremde was Besonderes... Häh?
Erst als sich fast jeder mit uns fotografieren ließ durften wir weiter.

Samstag, 16. Februar 2019

Nationalpark Phong Nha


Am Ticketschalter treffen wir auf Eduard, Lena und die Französin Marie. Gemeinsam nehmen wir ein Boot und sparen uns je 50.000 Dong. Weil sehr wenig los ist, können wir gleich in den schmalen Kahn einsteigen.
Bis wir die Schwimmwesten angezogen haben, ist das Blechboot schon Richtung Caves unterwegs. Die Mutter sitzt am Steuer, die Tochter hat Pause, bis wir die 5 km Anfahrt hinter uns haben.
Dann geht es rudernd in die Öffnung, aus der der Fluss zu kommen scheint.
Nach 10 Minuten Fahrt in der Cave dürfen wir aussteigen und zu Fuß weiter.


Was für eine Pracht!  Bunte,  alle erdenkliche Formen zeigende Tropfsteine machen sprachlos.

Am Höhlenausgang steigt man sofort über 500 Stufen zur nächsten Höhle auf. Auch hier erneutes Staunen.

Nach 500 Stufen Abstieg bringt uns unser Boot wieder zurück.

War ein tolles Erlebnis. Und das Beste war,  dass wir fünf fast alleine in den Höhlen unterwegs waren.

Da noch Zeit war, wollten wir noch zum Botanischen Garten mit Wasserfall. War nicht weit.
Dort liefen wir bis zum Fuß des Wasserfalles. In einer Gumpe standen schon ein paar junge Leute mit Gopro und Handy.
Fotoshooting war angesagt; nicht Baden.
Also stiegen wir am Wasserfall ein gutes Stück auf und liefen zurück. Fazit: War ganz nett...
Abendessen gab es bei uns auf der Terrasse. Saigon Lager natürlich auch.
P.S. Bilder werden morgen eingefügt, weil gerade das Internet zickt.