Sonntag, 17. Februar 2019

Auf dem Ho Chi Minh Pfad nach Ha Tinh

Wieder ein schöner Morgennebel über den Reisfeldern. Dazwischen ragen die Grabsteine aus dem Grün.


Wir nehmen den HCM-Pfad für die nächsten 150 km. Eine landschaftlich reizvolle Strecke mit leichten Kurven und Steigungen.



Nach 30 km geht endlich die unebene Betonpiste in ruhigen Asphalt über.
Es gibt sehr wenig Verkehr. Als es zu regnen beginnt, stellen wir uns unter, nehmen einen Kaffee und lauschen dem Hämmern auf dem Blechdach.

Der Spuk dauert nicht lange und wir können weiter.
Die Berge sind soweit das Auge reicht, mit Nutzholz bepflanzt, denn vom Dschungel kann hier wohl keiner leben.
Als eine schöne Kirche auftaucht, fahren wir zu ihr hin. Der Priester lädt uns gleich zum Essen bei sich ein. Es gibt vorneweg nen Schnaps aus Australien. Auch für ihn...
Er konnte etwas Englisch - wir auch.

Als wir fast an der Küste sind, regnet es erneut. Leicht nass erreichen wir das Hotel am Strand.

Eine Horde vietnamesische Kinder und deren Eltern belagern uns sofort. Hier sind wir als Fremde was Besonderes... Häh?
Erst als sich fast jeder mit uns fotografieren ließ durften wir weiter.

Samstag, 16. Februar 2019

Nationalpark Phong Nha


Am Ticketschalter treffen wir auf Eduard, Lena und die Französin Marie. Gemeinsam nehmen wir ein Boot und sparen uns je 50.000 Dong. Weil sehr wenig los ist, können wir gleich in den schmalen Kahn einsteigen.
Bis wir die Schwimmwesten angezogen haben, ist das Blechboot schon Richtung Caves unterwegs. Die Mutter sitzt am Steuer, die Tochter hat Pause, bis wir die 5 km Anfahrt hinter uns haben.
Dann geht es rudernd in die Öffnung, aus der der Fluss zu kommen scheint.
Nach 10 Minuten Fahrt in der Cave dürfen wir aussteigen und zu Fuß weiter.


Was für eine Pracht!  Bunte,  alle erdenkliche Formen zeigende Tropfsteine machen sprachlos.

Am Höhlenausgang steigt man sofort über 500 Stufen zur nächsten Höhle auf. Auch hier erneutes Staunen.

Nach 500 Stufen Abstieg bringt uns unser Boot wieder zurück.

War ein tolles Erlebnis. Und das Beste war,  dass wir fünf fast alleine in den Höhlen unterwegs waren.

Da noch Zeit war, wollten wir noch zum Botanischen Garten mit Wasserfall. War nicht weit.
Dort liefen wir bis zum Fuß des Wasserfalles. In einer Gumpe standen schon ein paar junge Leute mit Gopro und Handy.
Fotoshooting war angesagt; nicht Baden.
Also stiegen wir am Wasserfall ein gutes Stück auf und liefen zurück. Fazit: War ganz nett...
Abendessen gab es bei uns auf der Terrasse. Saigon Lager natürlich auch.
P.S. Bilder werden morgen eingefügt, weil gerade das Internet zickt.

Tam Coc

Der Bus mit den sleaping soft Seats ist sehr bequem. Außerdem war er nur halb voll, nach der ersten Stadt, nach einer Stunde, schon nur noch acht Fahrgäste. Erster Stopp war allerdings gleich am Ortsrand, wo der Fahrer unvermittelt links ran fuhr um den Reifendruck messen zu lassen. Daraus wurde dann ein einstündiger Stopp mit Reifenwechsel.
Früh um vier kamen wir in Ninh Binh an. Am Busbahnhof gab's tatsächlich schon Verpflegung. Der erste kräftige Kaffee 
Wir dachten, vor 7 oder 8 macht uns doch niemand auf beim Appartement. Also erst Mal die Straße auf und ab die morgendliche Frühstücks-challenge. Wir probierten Mal die weißen Teigtaschen, frisch gedämpft. Sie enthalten eine Art Bratwurstfüllung mit Kräutern, vorallem Koriander .
Weiter im Dunkeln Richtung Tam Coc. Der Seitenstreifen ist 3m breit. Außerdem fahren jede Menge unbeleuchteter Roller vollgepackt mit Styroporkisten herum die nebeneinander einen Plausch halten. Da waren wir, mit Licht, richtig gut ausgerüstet.
Wir kamen um 05:00 in einen Markt mit tonnenweise Zitrusfrüchten. Wohin die wohl gehen?
Unsere Wirtin für das Appartement machte uns tatsächlich das Zimmer für 08:30 fertig, so dass wir uns noch eine Runde hinlegen konnten. Bei dem Geholper und Gehupe im Bus schläft man nicht wirklich gut. Unterwegs hatte ja Mal die Hupe geklemmt und ging nicht mehr aus . Das war sogar einem vietnamesischen Fahrer zu viel und es wurde ein zweiter Reperaturstopp eingelegt.

Mittags sind wir eine Runde durch die Umgebung gelaufen und haben die Leutchen auf den Ruderbooten beobachtet.




Abends genießen wir unser tolles Appartement. Der Ort ist voll von guten Restaurants, überall brutzelt es. 

Freitag, 15. Februar 2019

Auf dem wilden HCM-Highway nach Phong Nha

Während sich Kerstin und Mac Hue ansehen, sind Irmi und ich bereits auf dem Ho Chi Minh Highway in Richtung Norden unterwegs.
Es geht ständig auf und ab, links und rechts auf der recht gut ausgebauten Straße. Fast kein Verkehr. Dafür läuft alles Nutzvieh frei auf oder neben der Fahrbahn.
Der undurchdringlich wirkende Dschungel auf den Bergen ist imposant. Farne, Bäume und Sträucher werden von Kletter- und Schlingpflanzen überwuchert. Das ist die grüne Hölle.

Dazwischen kleine Orte mit Holzbaracken auf Stelzen. Wohl wegen der Schlangen ... Sieht zwar ärmlich aus, die Bewohner sind aber immer gut drauf .

So viele Leute, vor allem Kinder winken uns zu.

Wir erlauben uns einen kurzen Abstecher an den breiten Sandstrand von Dong Hoi, eine örtliche Spezialität vom Grill und einen vollen Tank.

Jetzt schnell noch die letzten 50 km bis zum NP Phong Nha. Hier haben wir für zwei Nächte gebucht .
Sy's Homestay entpuppt sich als Kleinod. Direkt neben den Reisfeldern und den nahen Karstbergen beziehen wir unser Zimmer.




Übrigens hat das Bad eine Dusche ohne Dach. Duschen unter dem Sternenhimmel ...

Donnerstag, 14. Februar 2019

Hue

Heute morgen ging's bei noch angenehmer Temperatur in die Tempelanlage. Wir haben uns hinwärts auch ein Taxi gegönnt.
Die Anlage ist sehr schön und wir hatten, für Hue nicht selbstverständlich, strahlend blauen Himmel.

Viele Instagramgirls laufen herum, sie passen schön zur Kulisse.



Die kleinen Echsen genießen die erste Sonne in den tollen japanischen Gärten.



Ein paar deutsche Mädels fragen sich, wie das die Leute auf Instagram schaffen die fremden Leute aus den Bildern herauszubringen. Man muss einfach warten können. Morgens ist hier allerdings auch noch nicht viel los, so dass wir höchstens darauf warten mussten bis wieder eine Cinderella durchs Bild läuft.

Wir haben jetzt übrigens den englischen Namen für den speziellen Frappuchino herausgefunden. Bubblecoffee.

Und das ist scheinbar drinnen:

Bis der Bus kommt verbringen wir den Nachmittag im Queen's Crab, einem Seafood-Restaurant mit würzigem Morningglorie (Wasserspinat), herzhaften Muscheln und Squid am Tisch zubereitet. 




Dazu Lemonengras, grünem Curry und viel Knoblauch. 
Hoffentlich hat der Bus eine gute Klimaanlage. Die Kneipe ist übrigens viel besucht von Asiaten, statt Europäern. Ob es an den Beilagen liegt? Neben Süßkartoffeln und Pommes gäbe es Hühnerknorpel in Knoblauch oder fritierte Entenhälse. Lecker. 


Zum Ho-Chi-Minh-Highway

Wir haben sehr gut geschlafen in unserem genialen Superior-Zimmer (für 21€).


Das mussten wir erst mittags räumen.
Also nutzen wir den Vormittag, nehmen ein Taxi und fahren zur verbotenen Stadt.


Ganz schön, nur hatten wir die Knie nicht bedeckt... Also nur in den Thronsaal reinblicken.
Weil wir flott durch waren, hatten wir Zeit noch am Parfum-Fluss langzugehen. Ganz anders bei Tageslicht.



Danach aufpacken und schnell noch an einer Pagode und an zwei Königsgräbern in Hue vorbei in Richtung Ho Chi Mich Highway.
Der Roller tut sein Bestes, aber unsere GS wäre jetzt die Traumbesetzung. Genial kurvige und hügelige Strecken durch Wildnis und mit sehr einfachen Holzhütten-Siedlungen.




Wetter passt, Tank ist voll und der Reifen hält - perfekt !
Die heutige Reise beenden wir in Khe Sanh. Hotel Hai Dang: 12,-- € das große DZ mit Dusche und Garage. Dann noch Abendessen mit Bier für 3,50€ - für zwei hungrige Biker...

Aber fast hätte es noch Probleme gegeben. Der linke Fußraster samt Schalthebel war losvibriert und kurz vorm Abfallen. Ein Mechaniker hat die lockere Schraube angezogen und noch die Kette geölt. Der war echt sauer, als ihm für seine Mühe Geld angeboten wurde .
Dass es hier sehr nette Menschen hat, war uns schon vorher klar...



Rad to Hue

Die Nacht war grausam. Unsere deutsche Nachbarin hatte sich zuerst unseren Balkon unter den Nagel gerissen und wurde  von der Wirtin hinauskomplementiert. Nachts entwickelte sie ungeahnte Aktivitäten und fing um 01:30Uhr in voller Lautstärke an zu Skypen. Eine Stunde lang durften wir an ihrem Aussteigerdasein teilhaben.

Dann begann ein sägendes Geräusch in unserem Bett. Ein Holzbock fräste sich offensichtlich durch unseren Lattenrost. Eine kräftige Dosis DEET, bewährt aus Laos gegen Ameisen, sorgte bis zum Morgen für Ruhe.

Im Dorf machten wir uns auf die Suche nach Frühstück. Wir bekamen den ersten original vietnamesischen Café aus der Tropfkanne. Ganz schön stark.
Wenn der Kaffee durchgelaufen ist, wird der Sieb in den Deckel gestellt 

An der Hauptstraße gab's unreife, scharfe Mango. Gehört so und ist zum Frühstück ganz schön heftig. Das war's dann auch für den ganzen Tag. Wir haben es an einigen Töpfen versucht, einiges war sogar uns zu heftig. Auf einer Theke lag sogar ein zerhakter Hund.


Die Strecke entlang der Küste bis Hue besteht aus tausenden überdimensionierter Gräbern für die Ahnen. Dieser Friedhof bedeckt die gesamte Halbinsel und ist knappe 40km lang.
Dazwischen Dörfer, direkt neben den Gräbern. Dort wird alle 500m geheiratet, bei Technomusik oder irre lautem Karaoke. Heiraten und sterben muss man scheinbar auf Bãi biển Thuận Hải.

Da immer Mal ein milder Verwesungsgeruch in die Nase geht ein seltsamer Ort hier zu wohnen und vor allem zu Heiraten.

In einem scheinbar modernen Café bestellen wir einen iced Coffee. Wir bekommen scheinbar die neueste Interpretation eines Latte Macciato. Ein Glas Eiswürfel, Speisegelatine in Gummibärchenform mit Kaffee darüber. Unser Mittagessen.  
An einer kleinen Tanke noch ein Coke und die 80km bis Hue sind geschafft. Mehr gab's hier nicht.



Hue, zumindest das Touristenviertel , ist wieder volles Kontrastprogramm. Vom Nichts in den Überfluss. 


Hier wird auf drei Etagen gespeist. 

Morgen Nachmittag haben wir den Bus um 17:00 Uhr bis Ninh Binh gebucht. Ankunft um 5:30Uhr. Der Zug nimmt leider keine Räder mit. Der Bus holt uns für 25€ sogar am Hotel ab.