Eintrag für 2 Tage, 126km.
Die Strecke von SaPa nach Lào Cai ist relativ verkehrsarm und man ist schnell von 1500m mit 10 Grad auf 100m mit 17 Grad gerollt. In Lào Cai will uns das Navi dauernd auf die Hauptstraße führen, obwohl ich solche Straßen im Routing ausgeschlossen habe. Als wir doch dort ankommen ist die Lösung schnell gefunden. Von den 8 Spuren gibt es extra eine für Fahrräder und Pferdefuhrwerke. Also sind wir die einzigen auf dieser Spur. Rad fährt ja fast keiner mehr.
Die Strecke ist ganz angenehm, zumindest flach. Die Dörfer sind nicht ganz so endlos der Straße entlang wie sonst. Wir wollen nach Ha Giang im Nordosten, den gleichnamigen Loop über 350km durch das vietnamesische und (noch) touristische Niemandsland fahren.
Erster Stopp in Bāc Ngâm.
Ein kleines Gästehaus und ein Fastfood. Nun wissen wir warum die Vietnamesen so schlank sind. Wir bestellten Hähnchenschlegel KFC-Art und bekamen genau einen auf den Teller. Die Karte sah anders aus.
Am nächsten Morgen ein anderes Fastfood Restaurant, ähnliches Ergebnis: wir bestellen Gnocchi und bekommen Gummi-Nudeln, aber schön scharf.
Dazu Pizza Fruti de Mare. Die Auflage waren wohl überbackene Gummibärchen, aber auch ein Oktopusfuß war dabei.
Während wir da so sitzen bringt eine Frau frische Frösche.
Die gab's gar nicht auf der Karte. Die einzige erkennbare Beilage waren scharfe Hühnerfüße.
Also weiter nach Ha Giang auf der QL70. Eine Nationalstraße, aber erstaunlich wenig befahren. Als wir nach Phô Ràng Richtung Norden abbiegen sind wir ganz alleine unterwegs. Herrliche Strecke, schöne Landschaft.
Kerstin ist gestürzt. Ein Mädel auf ihrem Rad zog unvermittelt vor ihr rüber. Auf dem Splitt blockierte ihr Vorderrad und jetzt hat sie einige Prellungen.
Wir finden ein kleines Café und machen uns den leckeren Joghurt- Cha Fé Sūa Chua.
Auf der QL279 wird die Strecke immer schöner. Noch 18km bis zu unserer Unterkunft in einer Zimtplantage, der Cinnamon Lodge. Die Besitzerin ist Englischlehrerin. Die Familie baut Zimt und Ingwer an. Bei der Ankunft ist die Tochter noch nicht da und so wird die Zeit mit einem Tee im Schlaf-/Wohnraum überbrückt,
Es gibt zwei kleine traumhafte Bungalows die man mieten kann .Da Kerstin erkältet ist bekommen wir einen frischen Ingwer-Zimt-Tee. Ein Gedicht.
Die Wirtin fragt ob wir alles essen. Ich erkläre ihr dass wir grundsätzlich alles essen, aber eben keine kompletten Tiere wie hier üblich. Sie lacht und sagt sie kennt den Unterschied. Die Vietnamesen essen ein Tier samt seiner Knochen und Gräten, aber für uns sind die hier herausgenommen.
Hier wird am offenen Kamin über Holzfeuer gekocht.
Wir nehmen wieder im Wohnbereich der Eltern Platz, wobei speziell für uns Langnasen "Fußbodenerhöhungen" aufgestellt werden.
Das Essen ist super lecker und an unsere Mägen angepasst. Der Vater des Hauses hat schon Mal einen halben Liter Reisschnaps in einem Messbecher bereit gestellt und so wird uns alle 5 Minuten zugeprostet. Er freut sich riesig Trinkpartner gefunden zu haben. Irgendwann steigen wir dann aus.
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