Donnerstag, 21. Februar 2019

Moc Châu

Morgens besorgten wir uns am Markt von Mâi Chau  saftige Ananas für unterwegs. Wir dachten beim Duchschneiden der Frucht: "ist die Ananas so weich oder das Messer so scharf?"


Dann waren 30km bergauf angesagt. Wir wollten vor 12:00 oben sein, auf 1000m, um der Hitze zu entgehen. Punkt 12 waren wir oben in angenehmer Luft.



Die Landschaft ist auch immer wieder lieblich, wenn man nur nicht in den Straßengraben sieht. Tonnen von Müll.

Bereit, beim nächsten Monsun seine Reise ins gelbe Meer anzutreten. Gut, dass wir bei uns, mit Müllentsorgung, gerade die Wattestäbchen verbieten. Nur wegen eines gefakten Bildes mit einem Seepferdchen auf Facebook. Socialmedia makes policy.

Oben am Pass sehen wir den Schmied, der die scharfen Messer für die Ananas macht. An dieser Stelle einen Gruß an Hotte.


Uns begleitete immer wieder ein Vietnamese auf einem Rennrad . Bei jeder Rastgelegenheit hielt dieser scheinbar an und trank Bier oder Schnaps mit den Kumpels, die ihn im Auto begleiteten. Wir kamen uns vor   wie Hase und Igel. Wie  sich herausstellte fuhren die Jungs in einer Staffel. Jeder ein Stück des Weges. Und jedesmal wollten sie uns auf ein Getränk einladen. Oben am ersten Pass auf 1000m gelang dies dann auch Mal. Wir hatten eigentlich in einem Frisör nebenan einen Cafe geordert.

 Die Lady sprach Englisch. Es bot sich an, dass sie für uns nebenan gleich das Mittagessen bestellte. Bei der Ansicht der Auslage blieben wir bei ethisch korrektem Reis mit Gemüse. Aber ohne die dazugehörige Fischsauce schmeckt das nach nichts. Drum also 1kg Reis mit Fischsauce.


Danach eine Runde Selfies mit den Radlern.

Die tranken nun nur noch Tee. Ab hier (km30) längere gerade Stücke durch ein Hochtal. Angeblich sollte es hier am Straßenrand Joghurt von den umliegenden Hirten zu kaufen geben. Wir freuten uns schon.

Kühe sahen wir keine, nur den Albino-Wasserbüffel, der wird eigentlich für den Pflug und den Reisanbau gebraucht.



Das angebliche Grasland in der Hochebene ist größtenteils dem Anbau von Avocado und Mandeln gewichen. Die sind am Weltmarkt wohl gerade mehr gefragt. Für die Trendkochtöpfe Zuhause wird hier fleißig brandgerodet.


In Moc Châu finden wir unsere Unterkunft erst nicht. Das Lavallee, eine kleine Oase im sonst so schmucklosen Ort, liegt gut versteckt.


Der Portier spricht Englisch und besorgt uns für morgen einen Bus nach Son La.  Die Strecke ist eigentlich mäßig befahren, aber die Reisebusse sind selbstmörderisch unterwegs. Kerstin wurde von einem von der Straße gedrängt als der, ohne etwas zu sehen, in der Außenkurve einen 40Tonner überholen wollte. Die denken offensichtlich, ihre laute Hupe beseitigt den Gegenverkehr.

Abends gehen wir auf die Hauptstraße auf der Suche nach einem Abendessen. Die erste Bedienung spricht etwas in ihr Handy:" sorry wir haben nur Ziege". Also gehen wir ein paar Häuser weiter. Die Bedienung zeigt uns auf ihrem Handy verschiedene Gerichte. Sieht gut aus und wir bekommen tatsächlich das, was wir bestellt hatten, wobei wir nicht genau wissen aus was die Süßkartoffeln wirklich bestanden.



Die Kneipe wird langsam voll und prompt will der Erste ein Selfie mit mir. Das lassen wir brav über uns ergehen.

Und nun tatsächlich: in den Kneipen gibt es Joghurt.

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